Chronik der Feuerwehr Melkendorf Teil I

Die Chronik wurde von Monika Neundörfer wesentlich erstellt. Die Feuerwehr Melkendorf sagt Danke.

Das Feuer war schon immer ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens. Der Mensch musste immer darauf achten, dass er das Feuer im Herd hütete und es keinen Schaden anrichten konnte.

Schon Friedrich Schiller formulierte in seinem „Lied von der Glocke“: „Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt bewacht. Doch wehe, wenn die Himmelsmacht den Fesseln sich entrafft.“

Die Feuerwehr ist daher aus dem Bedürfnis der Menschen entstanden, Schäden die durch Feuer entstehen, zu vermindern bzw. zu verhindern.

Schon im Mittelalter waren die Gemeinden verpflichtet, den Brandschutz aufzubauen. So wurden zuerst die Innungen und Zünfte dazu verpflichtet, im Notfall einzugreifen. Undichte Kamine, viel Holz und Strohdächer waren weitere große Gefahrenherde. Es dauerte allerdings noch bis 1876, ehe ein allgemeines Verbot von Strohdächern für neue Häuser durchgesetzt werden konnte.  Aus dem Kataster von 1848 kann man entnehmen, dass Melkendorf aus 50 Häusern und Bauernhöfen bestand, die auch – wie wir von Zeitzeugen wissen – bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts noch mit Stroh gedeckt waren, was eine besondere Gefahrenquelle darstellte. Zur Feuerbekämpfung standen nur Ledereimer, Wasserfässer, Feuerhaken und Dachkrücken zur Verfügung.

Löscheimer

Entstehung der Freiwilligen Feuerwehren

1852 brachte die bayerische Regierung ein Gesetz, das die Beschaffung und Unterhaltung der zum gemeinsamen Gebrauch bestimmten Löschmaschinen anordnete. Durch die nun folgende Feuerlöschordnung konnte eine Feuerwehrpflicht begründet werden. Die anfallenden Lasten und Kosten wurden auf die Einwohner umgelegt. Zunächst gab es nur die Pflichtfeuerwehr, die irgendwie zu entlohnen war, so dass die Gemeinden zusätzliche Kosten zu bestreiten hatten. Die Vorteile einer Freiwilligen
Feuerwehr bestanden dagegen darin, dass nur deren Mitglieder im persönlichen Schadensfall bei den Einsätzen aus der
Landesunterstützungskasse Hilfe erhalten konnten. Darüber hinaus bekamen nur die Freiwilligen Feuerwehren aus öffentlichen Mitteln Unterstützung.

Der Bildung von Freiwilligen Feuerwehren (FFW) kam die Turnerbewegung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entgegen. Sie verfolgte neben der körperlichen Ertüchtigung auch vaterländische Ziele und ist mit dem Namen des Turnvaters Jahn eng verbunden. Man sah in der turnerischen Ertüchtigung und dem
exakten Exerzieren an den Feuerlöschgeräten wie auch waghalsigen Erklettern von Dächern und Türmen, auch eine Verbindung zur Nützlichkeit im öffentlichen Leben in Form des Feuerschutzes.

Eine solche Turnergruppe gab es auch in Melkendorf. So ist mündlich weitergegeben worden, dass nach dem großen Vorbild des Turnvaters Jahn Leichtathletik und Sport getrieben wurden. Zeitzeugen: „Der ‚Schummsprofessor‘ (Familie Schumm) hat die Melkendorfer trainiert. Sie haben gerungen (beim KSV); ein guter Ringer war der Brems Hans (Hummel). Der konnte auch auf Händen laufen.“ Sicher hat diese sportliche Begeisterung auch den Zulauf zur freiwilligen Feuerwehr gefördert.

Auch in Melkendorf bestand zunächst eine Pflichtfeuerwehr. Die Niederschrift einer Kostenaufteilung für die Reparatur einer 1858 gekauften Löschmaschine belegt, dass die einzelnen Gemeinden der heutigen Großgemeinde lange Zeit ein gemeinsames Gerät besessen haben. Das Beschlussbuch von Litzendorf 1856 enthält die Kaufabsicht einer gemeinsamen Löschmaschine. Das heißt, dass im Jahr 1858 in diesen damaligen Gemeinden bereits Feuerwehren ihren Dienst geleistet haben.

Urkunde des „allerhöchsten Protektorates Seiner

Gründungsurkunde

Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern“

zur Gründung der freiwilligen Feuerwehr
Melkendorf und  Eintragung
in den Bayerischen
Landes-Feuerwehr-Verband

Im Jahr 1882 fand in Litzendorf das Bezirksfeuerwehrfest statt, drei Festwagen wurden hergerichtet, Musik bestellt,
die Straßen mit
„Maien“ bestückt und die auswärtigen Vereine mit Böllerschüssen empfangen.

Grund für den zunächst zögerlichen Beitritt zur Freiwilligen Feuerwehr Melkendorf war sicherlich der von jedem Feuerwehrmann zu leistende Beitrag (aus eigener Tasche!) zur Löschmaschine in einer Zeit des knappen Geldes in den Familien.

Im Jahr 1904 gab es in Melkendorf neben der Mannschaftsstärke von 54 Mann der Freiwilligen
Feuerwehr eine Pflichtfeuerwehr mit 19 Mitgliedern. Die Pflichtfeuerwehrleute schlossen sich nach und nach der Freiwilligen Feuerwehr an. Im Jahre 1909 ist keine Pflichtfeuerwehr mehr vorhanden.

Aufteilung  der Reparaturkosten von 450 Mark

für eine im Jahre 1858 gemeinsam gekaufte

Löschmaschine von Litzendorf ,Naisa, Pödeldorf, Melkendorf,Lohndorf

Gemeinsame Rechnung

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