Aus der Geschichte in die Zukunft

Die Geschichte der Melkendorfer Feuerwehr zeigt, in welch vielerlei Nöten und Gelegenheiten die Wehr zum Einsatz gekommen ist. Nicht nur der Brandschutz spielte eine Rolle; gerade auch bei den Wetterunbilden und Stürmen der letzten Jahre waren die Melkendorfer froh, eine schlagkräftige Feuerwehr an ihrem Ort zu haben. Im kirchlichen und dörflichen Leben in Melkendorf zeigt sich die Feuerwehr immer als Freund und Helfer.

Die Melkendorfer Wehr zählt im Moment 39 Männer/Frauen in der aktiven Mannschaft und 13 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr. Aufgrund der seit fünf Jahren geleisteten guten Jugendarbeit konnte im Jahr 2002 bereits eine komplette Gruppe in die
Erwachsenenfeuerwehr wechseln.

In all den Jahren ihres Bestehens hat die Freiwillige Feuerwehr immer wieder Eigeninitiative und Mut zur Weiterentwicklung
gezeigt. Die Mitglieder der Feuerwehr haben sich durch vermeintliche Widerstände nicht aufhalten lassen und ihre Ziele konsequent mit persönlichem Einsatz verfolgt, so dass sie heute mit einer schlagkräftigen Mannschaft bereit stehen. Die Freiwillige Feuerwehr Melkendorf mit ihrem Dienst und ihrer Einbindung am und im Dorf mit den anderen Vereinen ist auch der Jugend unseres Ortes zur Nachahmung Vorbild und lässt sie die Geborgenheit einer Dorfgemeinschaft spüren.

Besuch der 3. Klasse der VS aus Melkendorf

Ausbildung heute

Seit dem Umzug im Jahre 2000 ins neue Feuerwehrgerätehaus wurde ständig an der Weiterbildung der Mannschaft gearbeitet und die Ausbildung weiter ausgebaut. 2001 wurde ein Lehrgang „Truppmann Teil 1“ mit 25 Teilnehmern, davon 13 Mann aus Melkendorf, durchgeführt. In den darauf folgenden Jahrenwurden auch Maschinisten-, Atemschutz- und Funklehrgänge auf Landkreisebene besucht.

Truppmannausbildung 2002

An jedem ersten Sonntag im Monat sind Übungen angesetzt. Die Ausbildung versucht, alle Bereiche in der Feuerwehr abzudecken. In den Sommermonaten wird verstärkt praktisch geübt wie z.B. Wasserförderung über lange Schlauchstrecken, Verkehrsabsicherung, Retten und Bergen u. v. m.. Im Jahr 2002 wurden fünf Mann zu Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Die Anforderungen an eine Feuerwehr sind gewachsen und Schnelligkeit entscheidet. Diese Ausbildung soll in den nächsten Jahren weitergeführt werden.

In den Wintermonaten kann Dank des neuen Feuerwehrhauses theoretischer Unterricht abgehalten werden. Moderne Kommunikationstechnik ist für theoretische Demonstrationen sehr hilfreich. Den Raum nützt inzwischen auch die Zweigstelle Melkendorf der Volkshochschule Bamberg Land für Veranstaltungen.

Gerätehaus und Einsatzfahrzeug

Seit dem Jahr 1997 wurde der Wunsch verfolgt, ein Feuerwehrhaus zu bauen, da das alte in der Hauptstraße den Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnte. In den Jahren 1999 und 2000 wurde das neue Feuerwehrhaus mit Schulungsraum nach dem Plan von Dipl.Ing. (FH) Michael Dotterweich erbaut. An Stelle des alten Dreschgenossenschaftshauses entstand in über 2500 Stunden Eigenleistung ein kleines Schmuckstück. Die Einweihung des Feuerwehrhauses wurde vom 14. bis 16. Juli 2000 mit Festzelt und Festzug gebührend gefeiert.

Das neue Feuerwehrhaus

Einweihung Feuerwehrhaus 2000

Im Jahr 2000 wurde mit einem dreitägigen Festakt das neue Gerätehaus eingeweiht. Am Sonntag wurde ein historischer Festzug durchgeführt.

Ehrendamen 2000

Beschaffung eines Fahrzeugs

Ein langgehegter Wunsch, die Anschaffung eines Feuerwehrautos, der zunächst an der Finanzierung gescheitert war,  konnte im Jahr 2004 verwirklicht werden. Die Melkendorfer hatten viel Eigeninitiative entwickelt und fanden ein gebrauchtes LF 8, das überholt war, alle technischen Einrichtungen überprüft wurden und auch äußerlich wie neu aussieht. Am 16. Juli 2004 fuhren die Feuerwehrler in das 400 km entfernte Kenzingen, um „ihr“ Auto abzuholen.

Die Gesamtkosten wurden vom Feuerwehrverein mit unterstützt und so konnten auch Atemschutzgeräte integriert werden. Vom Ortseingang Melkendorf mit den Klängen der Blaskapelle Lohndorf und mit vielen Melkendorfern wurde das Fahrzeug zum Feuerwehrhaus geleitet. Seit der Inbetriebnahme werden die Aktiven mit Auto geschult und die Fahrer mit Bewegungsfahrten sowohl theoretisch als auch praktisch unterwiesen.

Einweihung des Feuerwehrautos durch Pfarrer Georg Lohneiß Sept. 2004

Melkendorfer Feuerwehr – Gemeinde Litzendorf

Seit der Gebietsreform 1978 gehört die Freiwillige Feuerwehr Melkendorf zur Gemeinde Litzendorf und findet dort auch immer wieder ein offenes Ohr. Die Fahne für ihr Melkendorf hält sie jedoch aufrecht.

Die Zusammenarbeit der einzelnen Ortswehren in der Gemeinde Litzendorf funktioniert sehr gut. Gemeinsame Kommandanten– und Vortandsgespräche bilden hier die Grundlage auch für eine bessere Planung und Abstimmung innerhalb der Gemeinde Litzendorf.

Die Feuerwehr im kirchlichen und gemeindlichen Leben

Angefangen von der 700-Jahr-Feier der Gemeinde Melkendorf im Jahr 1977 über verschiedene Vereinsjubiläen, Prozessionen, Veranstaltungen bis hin zu den Feuerwehrjubiläen war die
Melkendorfer Wehr immer aktiv präsent. Bei vielen festlichen Anlässen zeigte sich die Feuerwehr hilfsbereit, ob es sich um Ehrenwache am Kriegerdenkmal zum Patronatsfest oder Volkstrauertag, die Sicherung von Wegen bei Prozessionen, der Brandwache beim jährlichen Johannisfeuer, um die Mit-gestaltung eines Dorffestes, der Einbindung des großen Zapfenstreiches oder um die Beleuchtung bei der Agenda- Fackelwanderung ging.

Führungswechsel 1989

Führungswechsel der FFW Melkendorf im Jahr 1989

Nach 18jähriger Tätigkeit als Erster Kommandant gab Franz Dippold aus Altersgründen dieses Amt ab. Ob seiner Verdienste um die Ortswehr (er hat 45 Jahre aktiven Dienst
geleistet) wurde er zum Ehrenkommandanten ernannt. Sein Nachfolger wurde Dietmar Dorscht. Der Tag der Wachablösung“ wurde mit einem Fest am 09.06.1989 zusammen mit den sechs Wehren der Großgemeinde gefeiert.

Ernennung Franz Dippold zum Ehrenkommandanten

Übergabe Ehrenurkunde und Figur des St. Florian v. links
Dietmar Dorscht, Hermann Steinmetz, Gerhard Pickel, KBI Georg Dippold +, Franz Dippold,  Josef  Dotterweich, KBM Rudi Uzelino, Bürgermeister Karl Stephan

Ehrung 1995 für 40-jährigen Dienst

100jähriges Bestehen der Feuerwehr 1.-3. Juni 1984

Festemblem der 100 Jahrfeier

Unter der Schirmherrschaft von Landrat Otto Neukum feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 100-jähriges Bestehen mit Fahnenweihe und richtete auch gleichzeitig den Kreisfeuerwehrtag mit aus. Die Feier begann mit einem Abend für die Jugend. Beim Festabend am Samstag wurde vom Schirmherrn und dem damaligen Bürgermeister Karl Stephan der Erste Kommandant Franz
Dippold für 40 Jahre aktiven Dienst mit einer Goldnadel ausgezeichnet. Weitere 21 Feuerwehrleute erhielten Ehrenzeichen und Urkunden. Außerdem wurden die Frauen geehrt, die in den Jahren 1944/45 Feuerwehrdienst leisteten. Die Freiwillige Feuerwehr Lohndorf übernahm die Patenschaft zur Fahnenweihe.

Am Festsonntag wurde am Ehrenmal in einer Gedenkfeier der gefallenen und verstorbenen Feuerwehrkameraden gedacht. Nach der Kirchenparade zelebrierte Dekan Pfarrer Panzer im Zelt den Festgottesdienst und weihte die neue Fahne mit der musikalischen Umrahmung der Liedertafel Melkendorf und der Jugendblaskapelle Pödeldorf. Schirmherr Otto Neukum bedankte sich beim Jubelverein mit einem Fahnenband. Die Kommandanten-Versammlung fand im Saal der Brauerei Winkler statt. Höhepunkt war ein Festzug durch das herrlich geschmückte Melkendorf, an dem sich 94 Vereine, darunter 76 Feuerwehren mit fünf Fahnen, beteiligten. Unter den Klängen der Blaskapelle Lohndorf fand das Fest einen schönen Ausklang. Aus dem Erlös des Festes wurde eine Spende für das Pfarrheim übergeben.

Mit einer neuen Fahne geht ein langersehnter Wunsch in Erfüllung.

Ehrendamen 1984

Behr Irmgard, Behr Karoline, Behr Margarete, Behr Theresia, Dotterweich Angelika, Lang Silvia, Schumann Sieglinde, Winkler Michaela

Pfarrer Panzer weiht die neue Fahne beim Festgottesdienst.

Festzug beim hundertjährigen Jubiläum 1984

94 Vereine (darunter 76 Feuerwehren)

Auszeichnungen beim Jubiläumsfest für 40, 50 und 60 Jahre Treue

Die alte „Löschmaschine“ , Feuerwehrleiter und Geräte wurden hergerichtet und bei Festzügen vorgestellt

Chronik der Feuerwehr Melkendorf IV

Aufleben der Feuerwehr nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Krieg fanden sich die Feuerwehrleute nach und nach wieder zusammen, aus dem Jahr 1948 gibt es eine Mitgliederliste von 27 Feuerwehrleuten. Die Wahl einer Vorstandschaft erfolgte dann erstmals wieder am 08. Dezember 1951.

Auch das gesellige Vereinsleben der Feuerwehr wurde wieder gefördert und beschlossen, erstmals im Jahr 1952 nach alter Tradition einen Faschingsabend abzuhalten. Heute ist das von der Feuerwehr ausgerichtete Floriansfest ein fester Bestandteil im Jahreslauf der Melkendorfer.

Anlässlich der Feuerschutzwoche 1960 fand eine Großeinsatzübung in Melkendorf statt. Beteiligt waren die Wehren aus Litzendorf, Naisa, Geisfeld und Melkendorf.

Neuer Schlauchturm

Im Jahr 1963 wurde ein neuer Schlauchturm an das Gerätehaus angebaut. Die Kosten hierfür betrugen 3600 DM.

Einweihung der TS 8/8 durch Pfarrer Häfner 1966

Einweihung der TS 8/8 durch Pf. Häfner 1966

Leistungsabzeichen

1964 erfolgte die Anschaffung eines Hydrantenwagens. Als großen Erfolg im Jahr 1966 empfand man die Anschaffung einer Tragkraftspritze TS 8/8. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal Leistungsabzeichen abgelegt. Seit 1975 absolvierten die Feuerwehrleute kontinuierlich immer wieder Leistungsprüfungen mit großem Erfolg mit Abschluss von Stufe I bis zur Höchststufe Rot-Gold.

Im Jahr 1963 führte die Gemeinde Melkendorf die Feuerschutzabgabe ein. Abgabepflichtig waren alle männlichen Bürger im Alter zwischen 18 und 60 Jahren, wenn sie keinen Feuerwehrdienst leisteten. Die Feuerschutzabgabe musste nach einem Urteil des Bundesverfassungs-gerichts im Jahr 1995 wieder abgeschafft werden

Historie Schriftführer/Kassier und Gerätewart/Zeugwart

Der Gerätewart  hieß früher Zeugwart.

Der 2. Kommandantwar der Adjudant

Jahr Gerätewart Schriftführer / Kassier
1901-1907 Schmitt Johann
1907-1924 Behr Johann
1924-1939 Hofmann Georg 1934 Schmitt Johann (S)
15.11.1945 Behr Michael
1949-1958 Dorscht Johann 1951 Porkert Udo
1958-1973 Behr Adam Dotterweich Josef
1973-1979 Götz Pankraz Dotterweich Josef
1979-1984 Behr Adam Dotterweich Josef
1984-2001 Hummel Kilian Dotterweich Josef
S u. K. seit 1968
2001-2007 Hummel Kilian S: Leicht Klaus
K: Schumann Bernhard
2007-heute Winkler Fred S. Leicht Klaus
K: Schumann Bernhard

Anmerkung zur Festschrift:
12.3.16 – 15.3.19 Kassier Klaus Leicht,
Schriftführer Rainer Neundörfer
Gerätewart Christian Hofmann
16.3.19 – 6.5.22
Schriftführer Christopher Götz
Kassier Markus Götz
6.5.22 – laufend
Schriftführer Phillip Maier
Kassier Markus Götz

Kommandantenhistorie in Melkendorf

Jahr Kommandant Adjudant bzw.
2. Kommandant
1901-1907 Uzelino Anton,
Maurer
Winkler Johann,
Brauereibesitzer
1907-1910 Uzelino Anton,
Maurer
Herbst Johann
1910-1913 Uzelino Anton,
Maurer
Hofmann Johann
1913/14 Uzelino Anton,
Maurer
Herbst Johann
Hummel Andreas
1922-1924 Uzelino Anton,
Maurer
Herbst Josef
1924-1929 Herbst Josef,
Zimmermann
Herrmann Philipp
1929-1934 Herbst Josef,
Zimmermann
Dotterweich Peter
1944/45 Schumm Johann
Herbst Josefina
1948-1958 Herrmann Andreas 1951 Schumann
Alfons
1958-1963 Herrmann Andreas Behr Georg
1963-1968 Dippold Franz Behr Georg
1968-1976 Hahn Georg Behr Georg
bis 1979
1976-1989 Dippold Franz Pickel Gerhard
ab 1979
1989 -2001 Dorscht Dietmar Pickel Gerhard
2001 – heute Theis Guido Sieber Harald

Anmerkung zur Festschrift:
16.2.2013 1. Kdt Theis Guido 2. Kdt. Mattias Dorscht
16.3.2019 1. Kdt. Matthias Dorscht, 2. Kdt Rainer Neundörfer

Führungspositionen der Freiwilligen Feuerwehr

Florian im Feuerwehrhaus Melkendorf geschnitzt von Ehrenkommandant und 1. Vorstand Dietmar Dorscht

Florian im Feuerwehrhaus

Jahr Vorstände der FFW Stärke der Wehr
1880-1901 Uzelino Andreas,
Bürgermeister
FFW ?

Pflichtfw. 19

1901-1914 Maurer Matthäus,
Müllermeister
47 – 57
bis 1908 Pflichtfw.
1915-1934 Maurer Johann,
Bürgermeister
50 – 60
1934-1945 Ramer Andreas
Bürgermeister
52 – 39
Frauenfeuerwehr 28
15.11.1945 31
1948 27
1949-1964 Uzelino Andreas,
Bürgermeister
49 – 47
1964-1968 Hahn Georg 36
1968-1973 Dorscht Georg,
Bürgermeister
31
1973-2001 Steinmetz Herrmann 37 – 28
2001-
heute
Dorscht Dietmar
seit 2001 2. Vorstand Steinmetz  Gerhard seit 2001 gibt es
zusätzlich den 2. Vorstand
vorher war immer
der 1. Kommandant
auch 2. Vorstand

Anmerkung zur Festschrift

2001 1. Vorstand Dorscht Dietmar 16.2.2013 2. Vorstand Markus Götz
2001 1. Vorstand Dorscht Dietmar 16.3.2019 2. Vorstand Fred Winkler
16.3.19 1. Vorstand Fred Winkler – 6.5.2022 – 2. Vorstand Theresa Dorscht
7.5.2022 1. Vorstand Fred Winkler – lfd. 2. Vorstand Michael Kempf

Chronik der Feuerwehr Melkendorf III

Die Mannschaft

Die Steiger, meist jüngere und gewandte Leute wie Maurer oder Zimmerleute, hatten Gurt, Seil, Helm und Signalpfeife. Sie hatten den Schlauchführerdienst und die Aufstellung der Leitern zu besorgen, erforderlichenfalls die Einlegung gefahrdrohender Gebäudeteile, die Rettung von Personen und Sachen aus solchen Lagen vorzunehmen, zu welchen die Ordnungsmänner nicht gelangen konnten. Die Steiger waren an den roten Armbinden zu erkennen.

Die Spritzenmänner, meist kräftigere Leute, hatten die Löschmaschine zu bedienen, die Schläuche anzuschrauben und zu den Leitern zu legen, für Wasserbeschaffung zu sorgen, sie trugen eine blaue Armbinde.

Die Ordnungsmänner, vorzugsweise ältere Leute, hatten das Ausräumen solcher Räume, die ohne Steigerrequisiten und
ohne besondere Gefahr zugänglich waren, zu besorgen; hauptsächlich oblag ihnen die Bewachung der geretteten Sachen, die Absperrung des Brandortes, die Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem Brandplatz und im Brandort. Sie waren an den gelben Armbinden zu erkennen. Der Kommandant und die Rottenführer trugen weiße Armbinden.

Die ersten protokollierten Signallisten waren Andreas Körber (Zimmermann) und Andreas Wagner (Maurer).

Die Anzahl der aktiven Feuerwehrleute ist sehr bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass in Melkendorf zu dieser Zeit 285 Einwohner lebten.

Vorstand Maurer Matthäus meldete im Januar 1913 an das Bezirksamt folgende Ausstattung der Feuerwehr:

1 Saug– und Druckspritze, 1 Schlauch-haspel, 1 Schubleiter auf Rädern (11 m),
1 Anstelleiter (8 m), 2 Dachleitern, 2 Stützen, 4 Steigerleitern, 60 Meter rohe Hanfschläuche, 2 Stahlrohre, 6 Meter Saugschläuche, 2 Feuerhaken, Kerzenlaternen, 50 Uniformröcke, 50 Lederhelme, 2 Chargen-Gurte, 50 Spritzen– und Ordnungsmanngurte, ein Chargen-Beil, 8 Steiger-Beile, 8 Steiger-Leinen, 50 Mützen, eine Sanitätstasche und ein Sanitätskasten.

Maurer Matthäus
Vorstand der FFW
1901-1914

Vorstand 1901 Maurer Matthäus

Kameradschaft bis in den Tod

Auszug aus dem Protokollbuch:

„Feuerwehrkamerad Heinrich Behr, Hilfsarbeiter von Melkendorf, verunglückte am 21. April 1931, war sofort tot und wurde am 24. April 1931 zu Litzendorf beerdigt. Begleitung waren 20 Mann. Derbei gesammelt wurden 10 Mark. Der Kranz kostet 6 Mark, sodass noch an die hinterbliebene Anna Behr ausbezahlt wurde 4 Mark, in Worten vier Mark.“

Erstes „Löschmaschinenhaus“ in Melkendorf

auch in freiwilliger Eigenleistung und Finanzierunggebaut!! Der Schlauchturm wurde erst 1963 errichtet

Erstes Löschmittelhaus

Mit diesem Böller wurden früher Festlichkeiten angekündigt. Andreas Pickel bei Ausübung seines Amtes.

Andreas Pickel

Frauenfeuerwehr

Während der Kriegsjahre 1944/45 gab es eine Frauenfeuerwehr. Die Frauen haben besonders ihre Löschdienste beim Einmarsch der amerikanischen Streitkräfte im April 1945 geleistet, zum Teil mit Wasser aus dem Ortsbach, das mit Eimern zu den Brandstätten getragen werden musste. Zu diesem Zeitpunkt sind in Melkendorf durch den Beschuss der Streitkräfte zwei Wohnhäuser (Dotterweich Michael, Förstel Lina) fünf Scheunen (Pickel Andreas, Brehm Baptist, Behr Margareta, Winkler Georg [Bäckerei] und Herbst Georg) und vier Holzlegen bzw. Anbauten (Reh Georg, Uzelino Andreas, Dotterweich Michael, Günthner Hans) niedergebrannt.

Folgende Frauen gehörten in den Jahren 1944/45 der Frei-willigen Feuerwehr Melkendorf an und leisteten Dienst:

Behr Erika, Dillmann Ella, Dorscht Johanna, Dusold Johanna, Einwich Maria, Finzel Regina, Günthner
Regina, Günthner Maria, Günthner Theresia, Herbst Anni, Herbst Josefina, Herbst Kathi, Herbst Dora,
Herrmann Margareta, Herrmann Maria, Reh Friedl, Schmitt Margareta, Schrauder Kuni, Schumm Margareta, Uzelino
Margareta, Uzelino Regina, Wagner Amalie, Wagner Meta, Winkler Anni, Winkler Margareta.

Kommandantin der Frauenwehr war Herbst Josefina. Das Marschieren wurde im Saal der Brauerei Winkler einstudiert. Die Uniformen der Frauen wurden vom „Schneider‘s Heiner“ (Heinrich Behr) geschneidert, der zur damaligen Zeit zum ersten Mal überhaupt Hosen für Frauen angefertigt und sie auch prompt als Männerhosen genäht hat. Das Tragen von Frauenhosen war damals noch verpönt und unbekannt. So wurde vom ersten Appell erzählt, dass Frauen Probleme mit dem Anziehen der Männerhosen hatten, was ihnen einen „Rüffel“ des „Männerkommandanten“ Johann Schumm eingebracht habe.

Rechnung der Firma Braun, Nürnberg, vom 07.10.1892 über  eine einwändige Saug– und Druckspritze über 1.120 Mark

Rechnung

Chronik der Feuerwehr Melkendorf II

Feuerhorn

Durchs Blasen des
Feuerhorns oder
Glockenläuten wird
Alarm gegeben

Von den ersten Anfängen der Melkendorfer Feuerwehr wissen wir vieles nur aus mündlicher Überlieferung durch Berichte des ehemaligen Bürgermeister Andreas Uzelino (1949 – 1965), Hs.-Nr. 1 ½, über seinen Großvater Andreas Uzelino (+1916), Bürgermeister bis 1901.

Er hat zu Protokoll gegeben, dass sein Großvater Andreas Uzelino in den Jahren 1880—1882 die Freiwillige Feuerwehr Melkendorf gegründet hat.

Belegt ist, dass im Jahr 1892  eine Hand-, Saug- und Druckspritze zum Preis von 1.120 Mark gekauft wurde.

Die Spritze soll angeschafft worden sein, nachdem in Melkendorf  drei Scheunen abgebrannt waren. Der Schriftwechsel mit dem Bezirksamt Bamberg (24. Februar 1893) bezeugt, dass „diese Löschmaschine von 33 freiwilligen Gemeindebürgern von Melkendorf  aus eigenen Mitteln gekauft und der Gemeinde zu Besitz und Eigentum überlassen und auf jeden Ersatz der Kosten aus der Gemeindekasse verzichtet wurde“. Deshalb wurde mit Schreiben des Bezirksamtes vom 05. November 1891 für die Anschaffung einer Löschmaschine und zur Erbauung eines Löschmaschinenhauses  100 Mark, am 29. Dezember 1892 eine Unterstützung von 100 Mark und am 24. Februar 1892 ein Zuschuss von 200 Mark gewährt.

Alte Hand-, Saug– und Druckspritze

erste Handspritze

gekauft am 07.10.1892

von 33 freiwilligen Melkendorfer Bürgern bezahlt !!

Mit einer Verpflichtungserklärung hatten die 33 freiwilligen
Käufer der Löschmaschine auch den Bau eines Lösch-maschinenhauses innerhalb zweier Jahre zugesagt und auch ausgeführt.

Sich für den Dienst zur Feuerwehr zu engagieren, sich auch gleichzeitig noch an den Kosten für die „Löschmaschine“ und finanziell und manuell sich am Bau des Löschmaschinenhauses zu beteiligen, war eine beachtliche Leistung!!

Am 13. Oktober 1906 wurde von den Vereinigten Feuerwehrgeräte Fabriken Magirus, Ewald & Lieb, Ulm, eine zweirädrig fahrbare mechanische 11 m hohe Feuerwehrleiter zum Preis von 500 Mark beschafft. Als Zugabe gab‘s eine gebrauchte Decke(!) für die Lieferung und Aufbewahrung

Löschmaschine 1906

Stolz präsentieren die  Feuerwehrleute Feuerwehrleiter und Löschmaschine 1906

Chronik der Feuerwehr Melkendorf Teil I

Die Chronik wurde von Monika Neundörfer wesentlich erstellt. Die Feuerwehr Melkendorf sagt Danke.

Das Feuer war schon immer ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens. Der Mensch musste immer darauf achten, dass er das Feuer im Herd hütete und es keinen Schaden anrichten konnte.

Schon Friedrich Schiller formulierte in seinem „Lied von der Glocke“: „Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt bewacht. Doch wehe, wenn die Himmelsmacht den Fesseln sich entrafft.“

Die Feuerwehr ist daher aus dem Bedürfnis der Menschen entstanden, Schäden die durch Feuer entstehen, zu vermindern bzw. zu verhindern.

Schon im Mittelalter waren die Gemeinden verpflichtet, den Brandschutz aufzubauen. So wurden zuerst die Innungen und Zünfte dazu verpflichtet, im Notfall einzugreifen. Undichte Kamine, viel Holz und Strohdächer waren weitere große Gefahrenherde. Es dauerte allerdings noch bis 1876, ehe ein allgemeines Verbot von Strohdächern für neue Häuser durchgesetzt werden konnte.  Aus dem Kataster von 1848 kann man entnehmen, dass Melkendorf aus 50 Häusern und Bauernhöfen bestand, die auch – wie wir von Zeitzeugen wissen – bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts noch mit Stroh gedeckt waren, was eine besondere Gefahrenquelle darstellte. Zur Feuerbekämpfung standen nur Ledereimer, Wasserfässer, Feuerhaken und Dachkrücken zur Verfügung.

Löscheimer

Entstehung der Freiwilligen Feuerwehren

1852 brachte die bayerische Regierung ein Gesetz, das die Beschaffung und Unterhaltung der zum gemeinsamen Gebrauch bestimmten Löschmaschinen anordnete. Durch die nun folgende Feuerlöschordnung konnte eine Feuerwehrpflicht begründet werden. Die anfallenden Lasten und Kosten wurden auf die Einwohner umgelegt. Zunächst gab es nur die Pflichtfeuerwehr, die irgendwie zu entlohnen war, so dass die Gemeinden zusätzliche Kosten zu bestreiten hatten. Die Vorteile einer Freiwilligen
Feuerwehr bestanden dagegen darin, dass nur deren Mitglieder im persönlichen Schadensfall bei den Einsätzen aus der
Landesunterstützungskasse Hilfe erhalten konnten. Darüber hinaus bekamen nur die Freiwilligen Feuerwehren aus öffentlichen Mitteln Unterstützung.

Der Bildung von Freiwilligen Feuerwehren (FFW) kam die Turnerbewegung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entgegen. Sie verfolgte neben der körperlichen Ertüchtigung auch vaterländische Ziele und ist mit dem Namen des Turnvaters Jahn eng verbunden. Man sah in der turnerischen Ertüchtigung und dem
exakten Exerzieren an den Feuerlöschgeräten wie auch waghalsigen Erklettern von Dächern und Türmen, auch eine Verbindung zur Nützlichkeit im öffentlichen Leben in Form des Feuerschutzes.

Eine solche Turnergruppe gab es auch in Melkendorf. So ist mündlich weitergegeben worden, dass nach dem großen Vorbild des Turnvaters Jahn Leichtathletik und Sport getrieben wurden. Zeitzeugen: „Der ‚Schummsprofessor‘ (Familie Schumm) hat die Melkendorfer trainiert. Sie haben gerungen (beim KSV); ein guter Ringer war der Brems Hans (Hummel). Der konnte auch auf Händen laufen.“ Sicher hat diese sportliche Begeisterung auch den Zulauf zur freiwilligen Feuerwehr gefördert.

Auch in Melkendorf bestand zunächst eine Pflichtfeuerwehr. Die Niederschrift einer Kostenaufteilung für die Reparatur einer 1858 gekauften Löschmaschine belegt, dass die einzelnen Gemeinden der heutigen Großgemeinde lange Zeit ein gemeinsames Gerät besessen haben. Das Beschlussbuch von Litzendorf 1856 enthält die Kaufabsicht einer gemeinsamen Löschmaschine. Das heißt, dass im Jahr 1858 in diesen damaligen Gemeinden bereits Feuerwehren ihren Dienst geleistet haben.

Urkunde des „allerhöchsten Protektorates Seiner

Gründungsurkunde

Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern“

zur Gründung der freiwilligen Feuerwehr
Melkendorf und  Eintragung
in den Bayerischen
Landes-Feuerwehr-Verband

Im Jahr 1882 fand in Litzendorf das Bezirksfeuerwehrfest statt, drei Festwagen wurden hergerichtet, Musik bestellt,
die Straßen mit
„Maien“ bestückt und die auswärtigen Vereine mit Böllerschüssen empfangen.

Grund für den zunächst zögerlichen Beitritt zur Freiwilligen Feuerwehr Melkendorf war sicherlich der von jedem Feuerwehrmann zu leistende Beitrag (aus eigener Tasche!) zur Löschmaschine in einer Zeit des knappen Geldes in den Familien.

Im Jahr 1904 gab es in Melkendorf neben der Mannschaftsstärke von 54 Mann der Freiwilligen
Feuerwehr eine Pflichtfeuerwehr mit 19 Mitgliedern. Die Pflichtfeuerwehrleute schlossen sich nach und nach der Freiwilligen Feuerwehr an. Im Jahre 1909 ist keine Pflichtfeuerwehr mehr vorhanden.

Aufteilung  der Reparaturkosten von 450 Mark

für eine im Jahre 1858 gemeinsam gekaufte

Löschmaschine von Litzendorf ,Naisa, Pödeldorf, Melkendorf,Lohndorf

Gemeinsame Rechnung

 
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